3. April 2020 – Die Corona-Krise zwingt zu vielfältigem Nachdenken – Angebot nicht nur zur zur Ablenkung, um unbeschadet durch die Krise zu kommen.

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Würzburg – Anregungen gibt es auf allen gesellschaftlich relevanten Gebieten. Sie wissen nicht, was sie als nächstes tun sollen? Warum sich nicht einmal halbwegs „exotisch“ auf die Nischenwissenschaft Sexuologie begeben. Warum nicht die auferlegte Aus-Zeit zum erforschen einer pädagogischen Bildungsnische verwenden? Sie werden, wenn einmal begonnen, schwer den Ausgang daraus finden.

Von der Corona-krise ist tatsächlich auch das davon wichtige Teilgebiet der Sexualpädagogik (Sexualbildung) betroffen. Nicht nur weil u. a. Pornhub.com zur „Unterhaltung gegen Einsamkeit“ ihre Porno-Seiten freizügig (sic!) anbietet. „Auch auf diesem Gebiet ehrenamtlich Tätige können ein Lied davon singen, wieviele sexbetreffende Digital-Rülpser im e-Postfach landen. Manche sind witzig, die meisten sexistisch anzüglich, weswegen sie zumindest nicht gelikt und weiter empfohlen werden sollten“, so der Vorsitzende der DGG eV Dietz in Würzburg bei der Videokonferenz des Vorstandes. 

Fachlich und sachlich übereinstimmend wird zugestimmt: Digitales Lernen und Lehren“ bietet nicht nur theoretisch Anwendungschancen, sondern wird in dieser Zwangslage erstmals ganz konkret erprobt, wenngleich oft genug dilettantisch mängelbehaftet angeleitet und autodidaktisch erprobt. Nicht selten leiten dabei die Lernenden ihre Lehrenden an, was apriori et semper nicht grundsätzlich schlecht sein mag. Das Verfahren „Lernen mit Distanz“ wird gelegentlich in der Fachliteratur als nachhaltig effektiv beschrieben, kam aber nicht tatsächlich in der Wirklichkeit an. Jedenfalls deckt jetzt die unvermutet mögliche Realisierung die Vorteile und auch die Mängel des Systems schonungslos auf.

„Die digitalen Hilfsangebote schießen allenthalben ins Kraut, um beim zeitlich angemessenen Frühjahrsbild zu bleiben“, so Dietz. Die Feeds des Deutschen Bildungsserverhttps://www.bildungsserver.de/link/feeds

sind nicht nur für autodidaktische „Selbst-Lern-Müsser (m,w,d)“ hilfreich.

Informationen zum Einsatz digitaler Medien und zu Offenen Bildungsmaterialien (OER) – „Digitales Lernen und Lehren“ i.w.S. – sind zu finden für die verschiedenen Bildungsbereiche. Praxishilfen und Projektbeispiele geben Anregungen zur Gestaltung einer zeitgemäßen Bildung in der digitalen Welt. Das Dossier hält fachbezogene Fort- und Weiterbildungsangebote und weiterführende Hilfen bereit.

Hierzu ist nicht nur sexualpädagogisch wissenswert, dass im Angebot der Lehrkräfte für ihre Schülerinnen und Schülern zunehmend Empfehlungen für den „Verkehr im Internet“ zu finden sind. Hier wird der Weg aufgezeigt zu Unterrichtsfilmen, YouTube- und Videoclips, Erklärvideos und Lernfilmen, die es (als großer wirtschaftlicher Markt) inzwischen – oft genug nicht offiziell geprüft und für diese Zwecke geeignet – zu nahezu allen gesellschaftsrelevanten Themen gibt. „Von Adam und Eva über die BZgA bis zur Zoologie wird das didaktische Alphabet abgebildet“, erläutert Dietz. Orientierung während der Corona-Krise (und darüber hinaus) werde angeboten denLehrkräften (auch ihren Vorgesetzten), Eltern sowie Schülerinnen und Schülern zu Fragen wie: Welche Möglichkeiten gibt es, sich Schulstoff mit Hilfe von Unterrichtsfilmen oder YouTube-Clips zu erarbeiten und wie können Eltern ihr eigenes Wissen für das derzeitige Home Schooling auffrischen.

Das Forum Bildung Digitalisierung gestaltet den digitalen Kulturwandel im Bildungsbereich. Im Zentrum der Arbeit stehen die Chancen digitaler Medien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dafür gibt das Forum Empfehlungen, erarbeitet praktische Lösungen und leistet Orientierungshilfe für schulische Veränderungsprozesse. Innerhalb von Konferenzen und Werkstätten finden Akteure aus Bildungspraxis, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eine Plattform für Austausch und Vernetzung.

Über die Selbsteintragsfunktion des Deutschen Bildungsservers können bildungsrelevante Portale, Texte, Institutionen und Veranstaltungshinweise von allen Anbietern selbst eingetragen werden. Die entsprechenden Formulare hierfür sind unter folgender URL zu finden:

https://www.bildungsserver.de/eintragen.html

Den Bildungsserver und das Forum Bildung Digitalisierung e. V., Pariser Platz 6, 10117, Berlin, Deutschland – newsletter@forumbd.de – werden wir von der DGG eV u. a. fachkundig kritisch begleiten. 

Daumen und Kopf hoch! Jetzt gilt es für uns alle erstmal, gesund durch die Krise zu kommen. Das wünschen wir unseren Mitgliedern (m,w,d) und allen anderen und uns selbst von Herzen.