Kinderschutz „zuerst“

  • Wir unterstützen alle Institutionen, die Gesundheitsförderung und Jugendschutz zum Ziel haben

Sexualität

„Menschliche Sexualität ist ein natürlicher Teil der menschlichen Entwicklung in jeder Pha­se des Lebens und umfasst physische, psychologische und soziale Komponenten.“ WHO 1994

Sexualität ist ein wichtiges Element der individuellen Lebensweise und integraler Bestand­teil von Gesundheit. Sie ist eingebettet in ein Erleben, das Körper und Seele, Verstand und Gefühl anspricht. Wir verstehen unsere Arbeit darin, Jugendliche im verantwortlichen, selbstbestimmten Umgang mit ihrer Sexualität zu unterstützen.

Sexualaufklärung soll mehr sein als nur Information über biologische Vorgänge und Verhü­tungsmethoden. Sexualaufklärung muss auch die vielfältigen Beziehungsaspekte, Lebens­stile, Lebenssituationen und Werthaltungen …berücksichtigen.“

Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28. Mai 1993

Sexualpädagogik umfasst deshalb neben Informationen und Fachwissen über biologische Vorgänge, Verhütungsmittel und Methoden auch die unterstützende Begleitung und Kom­petenzförderung bei der Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen.

Gesetzliche Grundlagen der sexualpädagogischen Arbeit

  • 2 Abs. 1,2 Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG) vom 21.8.1995„Gesetz zur Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten“
  • 5 Abs.1 und 2 Bayerisches Schwangerenberatungsgesetz (BaySchwBerG) vom 9.8.1996 – Prävention, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit
  • 13 Abs.1 Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst (GDVG)„Gesundheit­liche Aufklärung und Beratung“ v.24.7.2003
  • 48 Bayer.Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (EUG) v.31.5.2000, geändert 24.12.2002
  • Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen – alle Schularten auf allen Schulstufen – zuletzt geändert: 12. 8. 2002

Ziele unserer Arbeit

Information:

  • Körperliche Vorgänge bei Mann und Frau
  • Schutz des ungeborenen Lebens, mögliche Hilfen
  • Vermeidung ungewollter Schwangerschaften
  • Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten und Schutzmöglichkeiten

Kompetenzvermittlung:

  • Förderung der Sprachfähigkeit zum Thema Sexualität,Verliebtsein, Beziehung, Rollenbilder
  • Reflexion persönlicher Einstellungs- und Verhaltensmuster, Normen- und Wertvor­stellungen
  • Verstärkung des Problembewusstseins über Empfängnisverhütung
  • Bewusstseinsbildung zu Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch, Schutz des ungeborenen Leben
  • Kompetenzförderung durch Entwicklung von Kommunikations- und Handlungs­fähigkeiten in Beziehung, Sexualität, Familienplanung
  • Sensibilisierung zum Thema HIV- Infektionsschutz, AIDS-Prävention, ansteckende Krankheiten allgemein

Zielgruppen

  • Schülerinnen und Schüler in Grund- u. Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Berufsschulen etc.
  • Jugendliche in Berufsförderungszentren, Jugendzentren,Jugendgruppen,Vereinen etc.
  • Erwachsene als Multiplikatorinnen (Eltern, Lehrkräfte, Erzieherinnen)

Alle Veranstaltungen werden auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet und berücksichti­gen geschlechtsspezifische Unterschiede und Entwicklungsstand.

Methoden

Die Veranstaltungen finden sowohl geschlechtergetrennt als auch gemischtgeschlecht­lich statt und beinhalten:

  • Arbeit in der Klasse, in Kleingruppen und Einzelgesprächen
  • Warming-Up-Spiele, Rollenspiele
  • Medien wie Video, DVD, Arbeitsblätter etc.
  • Verhütungsmittel kennen lernen
  • Offene Sprechstunde vor Ort (direkt im Anschluss an die Veranstaltungen oder ge­sondert)

Die Jugendlichen und das Team vereinbaren, die Inhalte vertraulich zu behandeln. Rahmenkonzeption und Methoden können themen-, zielgruppen- und altersorientiert modifiziert werden.

Unsere Angebote

  • Sexualpädagogische Veranstaltungen in Schulen und Einrichtungen
  • Projekttage
  • Elternabende (in Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichtugen)
  • Offene Sprechstunden: „fragtuns“ vor Ort oder im Gesundheitsamt
  • email-Beratung: fragtuns@lra-wue.bayern.de
  • Verleihservice (mit vorherigem Einführungsgespräch):
  • Verhütungsmittelkoffer
  • Sexualpädagogische Medien (z.B. Bücher und Videos)
  • Sexualpädagogische Spiele

Sexualpädagogische Veranstaltungen

Für die Schulveranstaltungen werden 1-2 Räume benötigt und ein Zeitraum von mindes­stens drei Zeitstunden, die in der Regel auf zwei Schultage aufgeteilt werden. Bei Bedarf (z.B. Projekttagen) kann dieser Zeitrahmen noch erhöht werden.

Gerne laden wir auch interessierte Schulklassen zu einem Besuch unserer Beratungsstelle in das Gesundheitsamt ein.

Für Veranstaltungen im Rahmen der Offenen Jugendarbeit wird ein ausreichend großer Raum sowie ein Video-Abspielgerät benötigt.

  • Inhalte und Durchführung

Vor jeder Veranstaltung wird mit der Lehrkraft/Einrichtungsleitung geklärt, welche Themen behandelt werden sollen. Über die Standardthemen wie körperliche Vorgän­ge bei Mann und Frau, Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch sowie Methoden der Empfängnisverhütung hinaus besteht die Möglichkeit zu wählen zwischen:

Verliebtsein, Beziehung, Sexualität, das„erste Mal“ Schwangerschaft und Geburt, Beratung und soziale Hilfen Sexuell übertragbare Erkrankungen, AIDS- Besuch beim Frauenarzt/Männerarzt

Hetero-, Bi-, Homosexualität

Rollenidentität

  • Informationsabende für Eltern

Wenn Sie eine sexualpädagogische Veranstaltung in Ihrer Schule/Einrichtung planen, kommen wir auf Wunsch vorher zu einem Informationsabend zu Ihnen, um den Eltern die zu behandelnden Themen, Inhalte und Methoden vorzustellen.

Elternabende

Eltern sind für ihre heranwachsenden Jugendlichen wichtige Ansprechpersonen. Wir bie­ten daher in unterschiedlicher Form auch Eltern breite Informationsmöglichkeiten, sich auf den neuesten Stand zu bringen, sich einen Überblick zu verschaffen über die marktübli­chen Verhütungsmittel, Fakten über AIDS und wirksame Schutzmöglichkeiten zu erfahren und Anregungen für eine wirkungsvolle Kommunikation mit ihren Kindern zu erhalten. Gerne führen wir auch in Ihrer Schule/Einrichtung, Ihrem Verein, Ihrer Elterngruppe diese Abende durch.

Offene Sprechstunden„fragtuns“

  • Vor Ort

Ein besonders niederschwelliges Angebot sind unsere Sprechstunden vor Ort. Unser Team kommt zu festen Zeiten an Ihre Schule, in Ihre Einrichtung und steht für Einzel-, Paar- oder Gruppengespräche den Jugendlichen zur Verfügung. Hier können ohne Voranmeldung Fragen geklärt, Informationen und Hilfestellungen geholt werden. Schweigepflicht ist selbstverständlich zugesichert.

  • Im Gesundheitsamt

Ergänzt wird dieses Angebot durch regelmäßige Sprechstunden für Jugendliche bei uns im Gesundheitsamt, jeweils am 1. Do. im Monat von 15-17:00h.

  • Email-Beratung:

Dieses Angebot ermöglicht eine schnelle, direkte und anonyme Beantwortung von Fragen und Beratung durch unser sexualpädagogisches Team.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kinder- und Jugendschutz

Ein Problem für engagierte Pädagogen und Pädagoginnen ist die Tatsache, dass in unserer Gesellschaft offenbar aus unterschiedlichen, oft wirtschaftlichen Interessen heraus (nachgewiesene oder vermutete) entwicklungsbeeinträchtigende Einflüsse auf Kinder und Jugendliche ausgeübt, zugelassen oder nur oberflächlich, manchmal sogar nur scheinbar zurück gedrängt werden. Die Themenfelder sind vielfältig: Drogen einschl. Alkohol, antisoziale Vorbilder in den Medien, Verharmlosung und modellhafte Medialisierung/Visualisierung sexueller und jedweder anderer Gewalt, Instrumentalisierung von Sexualität, Manipulation des Konsum- und Freizeitverhaltens durch Werbung, riskante Freizeitangebote u.a.m. .

Kommt ein junger Mensch – aus welchen Gründen auch immer – mit diesen Einflüssen nicht zurecht und gerät in Schwierigkeiten (z.B. durch soziale Desorientierung, Sucht, Überschuldung oder kriminelle Handlungen),  dann ist er es in der Regel  „selbst schuld“. Besonders schwierig ist die pädagogische Auseinandersetzung in den Einflussbereichen, in denen „objektive“ Beweise für entwicklungsbeeinträchtigende Auswirkungen nicht erbracht werden können und man auf Einschätzungen von Experten und „Experten“ angewiesen ist. Bei kontroversen Einschätzungen hilft mitunter die Frage: „Wem nützt die eine oder andere Meinung?“

Beim Thema Rauchen half mir die Orientierung: Wenn es rational nachvollziehbare Argumente gegen das Rauchen gibt und kein ersichtliches wirtschaftliches oder ideologisches Interesse am Nichtrauchen besteht, dann sind für mich diese Argumente glaubwürdiger als diejenigen, die das Rauchen verharmlosen und damit die Absatzchancen für Tabakwaren absichern. Es hat lange gedauert, bis sich die Argumente gegen das Rauchen in der Öffentlichkeit durchgesetzt haben.

  1. Vor diesem Hintergrund ist meine Veröffentlichung im AJS-Forum (Fachzeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW, Drei-W-Verlag) zu sehen: „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ befasst sich mit dem Problem des „Expertentums“ bei Jugendschutzfragen
  2. Mit einem – aus meiner Sicht – nicht unproblematischen Versuch, das Kinderschutzproblem im Internet zu lösen, befasst sich mein Artikel „Kinderseiten im Internet – ‚gläserne Kids‘?“
  3. Eine Weiterführung der Auseinandersetzung mit dem Thema Kinder als Adressaten von wirtschaftlichen Interessen im Internet ist der Artikel „Es war einmal – das Werbeverbot an Schulen“
  4. Dazu passt auch der Internetartikel:
    „Ein Netz für Kinder – Kinder ins Netz der Werbung“
  5. Kinder- und Jugendschutz soll nach dem Prinzip der „regulierten Selbstregulierung“ funktionieren (z.B. durch die FSK oder USK): nun also auch der Kinder- und Jugendschutz im Internet durch „anerkannte Jugendschutzprogramme“. Eines davon wird bereitgestellt von JusProg e.V., einem Verein, dessen Mitglieder und Förderer hauptberuflich nicht nur Jugendschutzinteressen vertreten.

http://www.k-etschenberg.de/7.html