Am 28. März 2022 ist Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag. Der Boys’ Day gilt als Pendant zum Girls’ Day
(https://de.wikipedia.org/wiki/Girls’_Day)
An dem Tag können insbesondere Schülerinnen ab der 5. Klasse in Betrieben, Unternehmen, Werkstätten, Laboren und Hochschulen technische und naturwissenschaftliche Berufe kennenlernen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind.
Dietz von der DGG: „Den Girls‘ & Boys` Day als Zukunftstag zu sehen, bleibt ein wichtiger Meilenstein bei der Berufsfindung junger Menschen. Diese Idee gilt es weitreichend zu unterstützen, insbesondere in den Familien und Schulen aller Art.“
Der Girls’ Day ist ein einmal im Jahr stattfindender Aktionstag, der Mädchen und Frauen motivieren soll, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Der Girls’ Day soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in sogenannten „Männerberufen“ zu erhöhen und einen angenommenen bzw. für die Zukunft prognostizierten Fachkräftemangel in der Industrie zu verringern.
Mädchen wählten im Alter von 10 bis 15 Jahren bei einer kleinen Umfrage in Mädchen-Treffs und Schulklassen den Namen Girls’ Day unter mehreren Alternativen aus; Mädchen-Zukunftstag wurde hinzugefügt, damit das Ziel dieses bundesweiten Aktionstags auch in deutscher Sprache im Namen enthalten ist.
Kritik: Hauptakteur scheint die Bundeswehr zu sein, die schon ab 11 Jahren Mädchen für den Soldatenberuf bewirbt. Der Name ist zu indifferent: Zukunftstag … wäre wohl zeitgemäß zutreffender für eine tragende Diskussion.
Unterrichtsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung
Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung für Jungen und Mädchen findet am 28. April 2022 statt. Das Dossier zum Girls‘ und Boys‘ Day bietet Informationen rund um die Beteiligung für Schüler*innen, für Schulen und Unternehmen. (Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung für Jungen und Mädchen findet am 28. April 2022 statt. Das Dossier zum Girls‘ und Boys‘ Day bietet Informationen rund um die Beteiligung für Schüler*innen, für Schulen und Unternehmen.
Das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit
Am 28. März 2019 ist Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag. An dem Tag können Schülerinnen ab der 5. Klasse in Betrieben, Unternehmen, Werkstätten, Laboren und Hochschulen technische und naturwissenschaftliche Berufe kennenlernen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind.
Franziska hat durch den Girls‘ Day ihren Traumberuf gefunden. Vor ein paar Jahren schlug ihr Vater ihr vor, den Girls‘ Day bei Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG in München zu verbringen, einem deutschen Elektronikkonzern mit den Arbeitsgebieten Messtechnik, Rundfunk, Funküberwachung und -ortung sowie Funkkommunikation, um ein paar technische Ausbildungsberufe kennenzulernen. Franziska interessierte sich immer schon für Technik, doch wie ein technischer Beruf aussehen könnte, das wusste sie nicht. Erst durch den Girls‘ Day bei dem Elektronikkonzern bekam sie eine Vorstellung davon, was es für technische Ausbildungsberufe gibt, was man in den jeweiligen Berufen lernt und dass ihr von den vorgestellten Berufen Elektronik am meisten Spaß macht. „ An insgesamt drei Stationen konnte ich einen Blink-Smiley basteln. Das war gleichzeitig auch der Einblick in drei Ausbildungsberufe: Technisches Zeichnen an der Frontseite am Computer, Biegen und Stanzen des Frontblechs in einer Mechanik-Werkstatt und schlussendlich das Löten der Platine in der Elektronik-Werkstatt“, erzählt sie begeistert. Für sie war der Girls‘ Day ein voller Erfolg. Sie bekam viele Informationen, durfte aber auch praktisch arbeiten. „Er ist super, um Sachen auszuprobieren, zu denen man daheim oder in der Schule keine Möglichkeit hat, Azubis über die Ausbildung zu befragen und generell mal in einer Technik-Firma gewesen zu sein. Was passiert in dieser Firma überhaupt und was muss ich lernen, wenn ich dort arbeiten möchte.“ Später entschied sie sich dann für ein Praktikum in der Firma. Heute absolviert sie bei Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG ein Verbundstudium Elektrotechnik und Informationstechnik mit Ausbildung zur Elektronikerin für Informations- und Systemtechnik. Dazu gehört neben dem Arbeiten im Betrieb auch das Studium an der Hochschule München. Franziska glaubt, dass viel mehr junge Frauen einen technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf ergreifen würden, wenn sie in der Schule, beispielsweise durch eine Praxiswoche mit physikalischen/chemischen/mechanischen Experimenten u.a. Praktiken, besser darüber aufgeklärt werden würden, welche technischen Berufe es gibt und wie der Arbeitsalltag in diesen aussieht.
Der Girls‘ Day
Seit 2001 können Schülerinnen ab der 5. Klasse am Girls‘ Day in Unternehmen, Betrieben und Hochschulen in ganz Deutschland Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennenlernen. Das sind Berufe, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind, wie z. B. Informatikerin, Industriemechanikerin oder Tischlerin, in denen junge Frauen aber sehr gefragt sind. Der Girls‘ Day – Mädchenzukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start haben etwa 1,9 Millionen Mädchen teilgenommen. Im Jahr 2018 schnupperten rund 100.000 Mädchen in die technischen und naturwissenschaftlichen Angebote. Aufgrund der Osterferien findet der Girls‘ Day in den Jahren 2019 und 2020 bereits im März statt, ansonsten hat er seinen festen Tag am vierten Donnerstag im April.
Der Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und hat viele Unterstützer, wie beispielsweise den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) oder die Initiative D21. Koordiniert wird er vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.
Einblick in den Alltag der Betriebe
Am Girls‘ Day gewinnen die Mädchen Einblick in den Alltag der Betriebe, erproben ihre Fähigkeiten praktisch und erhalten – oft von weiblichen Vorbildern – direkte Antworten auf ihre Fragen. Außerdem knüpfen sie erste wichtige Kontakte. Auch die Wirtschaft wird durch diesen Tag mehr und mehr auf die Fähigkeiten der Mädchen aufmerksam und öffnet sich zusehends für die jungen Frauen, mehr als 10.000 Aktionen von Unternehmen und Organisationen waren allein im Jahr 2018 registriert. „Der Tag ist schon darauf ausgelegt, dass wir später die eine oder andere Bewerbung von den Mädchen bekommen, aber uns ist schon bewusst, dass sich von den 24 keine 18 bewerben. Aber wenn man ein, zwei begeistert, dann ist es doch auch schon was wert“, meint Yvonne Busch, Ausbildungsleiterin bei WIKA SE & Co.KG in Klingenberg am Main. In der WIKA Gruppe arbeiten aktuell 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Da das Unternehmen auf junge Frauen als qualifizierte Nachwuchskräfte nicht verzichten will, beteiligt es sich schon seit mehreren Jahren erfolgreich am Girls‘ Day. „Die Mädchen für technische Berufe zu begeistern und das Interesse zu wecken – das ist eigentlich die Hauptmotivation für unsere Teilnahme am Girls‘ Day. Industriemechanikerin, Zerspanungsmechanikerin und Fertigungsmechanikerin, Elektronikerin und Mechatronikerin sind die für den Girls‘ Day relevanten Ausbildungsberufe bei uns“, ergänzt Yvonne Busch. Für sie ist der Girls‘ Day besonders wichtig, weil die Mädchen dadurch zum ersten Mal in Kontakt mit Unternehmen kommen und an Technik herangeführt werden. „Der Girls‘ Day ist ein wichtiger Meilenstein hin zur Berufsfindung. Je früher man anfängt, umso besser“, ist sie überzeugt. Immer wieder kommen Mädchen, die bei WIKA ihren Girls‘ Day verbracht haben, einige Jahre später zurück, machen ein Schnupperpraktikum oder bewerben sich für eine Ausbildung.
Der Mädchen-Zukunftstag hat positiven Einfluss auf das Image von technischen Berufen
Doch nicht nur bei Franziska und Yvonne Busch ist der Mädchen-Zukunftstag ausgesprochen beliebt. Eine Befragung von mehr als 10.000 Schülerinnen im Anschluss an den Girls‘ Day 2015 zeigt, dass 97 Prozent der Mädchen der Aktionstag sehr gut oder gut gefallen hat und dass die Zufriedenheit der Mädchen seit dem Beginn der ersten Erhebung (2003) kontinuierlich steigt. Und auch die Unternehmen und Organisationen sind sehr zufrieden mit dem Aktionstag. 89 Prozent bezeichnen die Mädchen als interessiert und engagiert. 44 Prozent haben Nachfragen nach Praktikumsplätzen, 42 Prozent Nachfragen nach Ausbildungs- und Studienplätzen erhalten. Und nicht nur die Zufriedenheit steigt. Auch der Anteil weiblicher Auszubildender in technischen Berufen in Industrie und Handwerk nimmt ständig zu. Positive Trends verzeichnen vor allem die Elektroberufe. Hier ist z. B. der Anteil der auszubildenden Elektronikerinnen in zehn Jahren (2007-2017) um 92 Prozent gestiegen. Auch für ein Studium in einem der MINT-Fächer entscheiden sich Frauen immer häufiger. Unter allen weiblichen Studierenden studiert annähernd jede Vierte (23,9 Prozent) ein MINT-Fach. Bei den Fachinformatikerinnen gab es 2017 im Vergleich zu 2007 eine Steigerung von 86 Prozent. Und das liegt nicht unerheblich an den Modellprojekten und Kampagnen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und jungen Frauen wie dem Girls‘ Day. Die Evaluationsergebnisse belegen, dass der Girls‘ Day die Schülerinnen tatsächlich dazu motiviert, technische, informationstechnische, handwerkliche oder naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Fast 40 Prozent der Mädchen können sich vorstellen, in dem Unternehmen oder der Organisation, wo sie den Girls‘ Day erlebt haben, später ein Praktikum oder eine Ausbildung zu machen.
Der Girls‘ Day hat bei den Schülerinnen positiven Einfluss auf das Image von technischen Berufen. Schon viele junge Frauen haben durch den Girls‘ Day eine Ausbildung oder einen Studiengang in ihrem Traumberuf gefunden. (https://www.bildungsserver.de/innovationsportal/bildungplusartikel.html?artid=1134)