Mit der Gemeinschaftskampagne von BZgA, DAH und DAS tritt auch die DGG der weiterhin andauernden Diskriminierung von Menschen mit HIV – oft genug auch nur im Verdachtsfall – entgegen.
Empfehlungen der DGG zum WAD:
Menschen mit HIV zusammen mit den örtlichen Beratungsstellen im Benehmen mit der Schulleitung einladen, um aus ihrem Leben zu berichten. Das kann im Rahmen des Unterrechts in der Schule oder auch außerhalb z. B. im schulnahen Jugendzentrum oder in der Beratungsstelle erfolgen.
Eine Best Practice Recommendation bleibt: Die Tageszeitung an diesem Tag auswerten und die angebotenen Inhalte im Klassenverband diskutieren oder von Teilnehmenden vorbereitete Referate, Vorträge, Darbietungen in den Mittelpunkt der Aufklärung stellen. Das kann auch die TV-Inhalte oder sonstige wissenschaftliche Beiträge (z. B. von der Lehrkraft vorbereitet und mitgebracht) betreffen. Die Pressemitteilung der BZgA mag ebenfalls ein geeigneter Textbaustein sein. Dazu ist für höhere Klassen unten ein Beispiel aus der aktuellen Forschung angehängt.
Ziel der unterrichtlichen Aufklärung: Wie sieht das Leben mit HIV heute aus.
HIV ist gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund, erkranken also nicht an Aids.
Die PM der BZgA – Köln/Bonn/Berlin, 6. November 2024 –
Das eigene Wissen auf den Prüfstand stellen, sich Vorurteile bewusstmachen und korrigieren – das gelingt am besten im Kontakt mit den Menschen, um die es geht. In der gemeinsamen Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen Aidshilfe (DAH) und der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember steht darum dieses Jahr der Dialog im Vordergrund. Unter dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ erzählen Menschen mit HIV von ihrem Leben und laden zu Diskussionen ein.
Geschichten gegen Diskriminierung – live und lebendig
Starke Persönlichkeiten mit HIV berichten in der Kampagne von ihrem Alltag mit HIV, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Einsatz gegen Vorurteile. Gemeinsam repräsentieren sie die Vielfalt von Menschen mit HIV in Deutschland. Einige von ihnen erzählen ihre Geschichten in diesem Jahr auch in Diskussionsveranstaltungen – und berichten von den Auswirkungen der Kampagne.
Zum Kampagnenauftakt am 06.11. um 19 Uhr wird der italienische Wärmepumpenspezialist Giovanni aus Berlin („Mamma mia wegen HIV? Nicht mit meiner Mutter!“) gemeinsam mit dem Sozialarbeiter Thomas aus Essen („Diskriminierung online? Block dich doch selbst!“) sowie Dragqueen und Make-up-Artist Barbie Breakout aus Berlin („Diskriminierung kannst du dir abschminken!“) im Insta-Live-Format von ihrem Leben mit HIV als schwule Männer beziehungsweise queere Persönlichkeiten erzählen.
Am 23.11. um 15 Uhr laden wir in Kooperation mit der Aidshilfe Hamburg und dem Kulturzentrum AFROTOPIA ein zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Münchner Koch Abbas („Vorurteile? Da mache ich nicht mit!“) und der Saarbrücker Aktivistin Lillian („Meine Tochter? Nicht von schlechten Eltern!“). (Bei Interesse als Medium bitte unbedingt vorher Rücksprache mit der Deutschen Aidshilfe halten.)
Am Welt-Aids-Tags-Wochenende (30.11./01.12.) erzählt Hildegard, Briefträgerin aus Fürstenzell in Bayern („HIV-positiv: Ich zeig’s euch!“), bei voraussichtlich zwei Veranstaltungen, wie sie ihre Heimatgemeinde aufgeklärt hat und wie ihr Arbeitgeber ihr den Rücken stärkt.
Am 01.12. berichtet außerdem die ukrainische Sexualerzieherin Kristina („Ich lebe mit HIV. Komm kuscheln!“) in einem Insta-Live, warum ihre HIV-Infektion auf ihren Kuschelpartys keine Rolle spielt und wie Menschen mit HIV aus der Ukraine in Deutschland leben.
Am 07.12. um 16 Uhr bittet Ju-Jutsu-Kämpfer Denis (Kampagnenmotiv: „Berührungsängste? Nicht mit mir, Sportsfreund!“) in einer Talk-Runde zu einem Gespräch über HIV im Sport und im Alltag – vor dem Heimspiel der Wild Cats Halle (Handball, 2. Bundesliga der Frauen) in der SWH.arena direkt auf dem Spielfeld.
Details zu allen Veranstaltungen mit Kampagnenbeteiligung: www.welt-aids-tag.de
Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „HIV-positive Menschen erleben im Alltag immer noch häufig Vorurteile und völlig unnötige Berührungsängste. Gemeinsam wirken wir Ablehnung und Diskriminierung entgegen und engagieren uns für einen Alltag ohne Stigmatisierung.“
Stefan Miller vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe, selbst HIV-positiv: „In dieser Kampagne laden Menschen mit HIV selbst zum Dialog ein. Sie zeigen einen selbstbewussten Umgang mit Diskriminierung und betonen eindrücklich: Reden hilft! Menschen mit HIV können heute bei rechtzeitiger Therapie leben wie alle anderen – und sie haben ein Recht darauf!“
Anne von Fallois, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung: „Alle Menschen mit HIV haben ein Recht auf ein solidarisches und respektvolles Miteinander. Daran zu erinnern ist in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Spannungen besonders wichtig!“
Leben mit HIV heute
HIV ist gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund, erkranken also nicht an Aids. HIV ist unter Therapie nicht übertragbar.
Diskriminierung ist immer noch Alltag
Bei der Online-Befragung „positive stimmen 2.0“ gaben 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.
Benachteiligung, Zurückweisung und Berührungsängste kommen in allen Lebensbereichen vor, wie eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe aus dem Jahr 2020 zeigt: Knapp ein Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar, unter Therapie auch beim Sex nicht.
Welt-Aids-Tag am 1. Dezember
Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen und des Gedenkens an die an Aids Verstorbenen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit.
HIV in Deutschland und global
In Deutschland lebten Ende 2023 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 96.700 Menschen mit HIV. Weltweit waren es 2023 nach Angaben von UNAIDS 39,9 Millionen Menschen.
Gemeinsame Online-Angebote der Kampagnenpartner BZgA, DAH und DAS zum Welt-Aids-Tag und der Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“:
Web: www.welt-aids-tag.de
Instagram: https://www.instagram.com/weltaidstag/
Facebook: https://www.facebook.com/WeltAidsTag/
YouTube: https://www.youtube.com/@Welt-Aids-Tag
Informationen der BZgA:
Informationen der Deutschen Aidshilfe:
Informationen der Deutschen AIDS-Stiftung:
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Kontakt: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
K 1 – Presse und Öffentlichkeitsarbeit, übergreifende Kommunikation
Maarweg 149-161
50825 Köln
pressestelle@bzga.de
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit
Forscher testen RNA-Nanomedizin gegen HIV
Waterloo (pte017/26.02.2024/10:30 Quelle: https://www.pressetext.com/news/20240226017
Das Medikament ist für Frauen bestimmt, wird vaginal angewendet und senkt Replikation um 73 Prozent
Der Verzicht auf Kondome erhöht das HIV-Risiko signifikant
Forscher der University of Waterloo setzen in einem neuen Verfahren RNA ein, um mittels Gentherapie das HI-Virus zu bekämpfen. 2022 lebten weltweit 39 Mio. Menschen mit HIV. Bei HIV handelt es sich um ein Virus, das das Immunsystem des Körpers und seine weißen Blutkörperchen angreift. Dadurch werden die Betroffenen anfälliger für andere Infektionen und Krankheiten.
Genexpression regulieren
Die Nanomedizin ist mit genetischem Material (siRNA) befüllt. Laut dem leitenden Wissenschaftler Emmanuel Ho ist die siRNA dahingehend gestaltet worden, dass sie die Expression spezifischer Gene reguliert. Damit geht auch eine geringere Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen einher als bei herkömmlichen niedermolekularen Verbindungen, heißt es. Da die siRNAs bestimmen können, welche Gene oder Proteine in Zellen aktiviert oder deaktiviert werden, haben die Forscher die HIV-Replikation um 73 Prozent gesenkt. Zusätzlich ist die neue Nanomedizin bei der Bekämpfung
von Problemen hilfreich, die bei HIV im Rahmen der Autophagie auftreten. Dabei handelt es sich um das „Recycling-Programm“ des Körpers, bei dem alte und beschädigte Zellteile wieder verwertet werden. So entledigt sich der Körper von Viren und Bakterien. Ho zufolge ist HIV leider in der Lage die Autophagie mittels des Proteins Nef zu unterbinden. Daher zielen die Experten auf das Wirtsgen CCR5 gemeinsam mit dem viralen Gen Nef ab. So wird die Autophagie in diesen Zellenn wieder aktiviert und HIV verdaut.
Frauen besonders betroffen
Trotz der Möglichkeit der Reduzierung von HIV im Körper gibt es derzeit keine Möglichkeit für eine Heilung. Zusätzlich könnten manche Patienten auch HIV-Stämme entwickeln, die gegen die vorhandenen Medikamente resistent sind. Frühere Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass zehn Prozent der Patienten, die mit der Behandlung beginnen, mit den NNRTIs über eine Resistenz gegen eine Art von antiretroviralen Medikamenten verfügen. Die neue Nanomedizin wurde dahingehend entwickelt, dass sie vaginal angewendet werden kann. Der Grund dafür ist, so Ho, dass von HIV überproportional mehr Frauen als Männer betroffen sind. Derzeit arbeiten die Forscher bereits an neuen Technologien, die Frauen und Männer vor einer HIV-Infektion schützen können.
Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin „Journal of Controlled Release“ nachzulesen.