20. Dezember 2021 – isp Newsletter 5/21 mit aktuellen Studien und Forschungsprojekten

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Die DGG bietet für wissenschaftliches Arbeiten und Informieren hilfsweise den ONLINE-Zugang: https://xs0gx.mjt.lu/nl2/xs0gx/5r4qr.html?m=AM4AALrIErIAAchjpLgAAHNDn_oAAYCp1EgAH8m5AA2hfwBhwC6P1efYChAqTPWbuYDRqKH7dgANjgs&b=4c73dc76&e=e19a0cd4&x=hg2A09KjsCkBBUKqOvxol5BbG70slqMy6SiLo8srqDw

Die DGG verbindet damit keine sexualpädagogische Empfehlung für den schulischen Gebrauch, insbesondere nicht hinsichtlich von Didaktik und Methodik.

isp Dozierende im Interview, Neues zum § 219, Sexting  u.v.m…

Instagram-Interviews 
Gespräche mit isp-Expert*innen
Im letzten Newsletter haben wir bereits das neu erschienene Praxishandbuch: Sexuelle Bildung im Erwachsenenalter vorgestellt, das unter anderem von isp-Dozent Dr. Frank Herrath herausgegeben wurde und an dem zahlreiche Dozierende des isp mitgewirkt haben. Auf dem Instagram-Kanal des isp finden sich unter dem Motto „3 Fragen an…“ Interviews, die Frank Herrath mit Autor*innen der Buchbeiträge führt. 
Neben den Expert*innen des isp kommen auch weitere Autor*innen zu Wort, zum Beispiel Agi Malach von den Kolleg*innen von BiKo Berlin, auch bekannt durch ,Vulvinchen‘ oder ihren Podcast „Frag mal Agi“. 
Bisher sind vier Videos in regelmäßigen Abständen erschienen und es werden weitere folgen. Es lohnt sich also, auf unserem Kanal vorbeizuschauen! 
Ergebnisse Forschungsprojekt 
positive Stimmen 2.0
Die Lebensqualität von Menschen mit HIV wird heute vor allem durch Vorurteile und Diskriminierung eingeschränkt, nicht durch die HIV-Infektion selbst. Das ist die zentrale Erkenntnis der partizipativen Studie ,positive stimmen 2.0′. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) haben dazu im September 2021 wichtige Ergebnisse veröffentlicht. Damit stehen knapp zehn Jahren nach der ersten Befragung dieser Art endlich wieder aktuelle aussagekräftige Daten zum Thema zur Verfügung. Das Fazit ist leider: Ein gutes Leben mit HIV ist medizinisch möglich – der gesellschaftliche Umgang hinkt hinterher. Mehr zum Projekt und zu den Ergebnissen.
Ergebnisse Forschungsprojekt 
Geschlechterbilder von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte
Wie stehen Jugendliche mit Migrationsgeschichte zu Freundschaft, Partnerschaft und Familie? Wie blicken sie auf Geschlechterrollen, Homosexualität und Religion? Mit diesen Fragen hat sich ein qualitatives Forschungsprojekt am Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM-Institut) beschäftigt. Die Ergebnisse können auf der Website des Instituts eingesehen werden. Im Rahmen des Projekts sind außerdem eine Website und ein Film entstanden.  
Ergebnisse Forschungsprojekt 
Sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen
Bei sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen wird in der Regel an Männer als Täter gedacht. Frauen als Täter*innen werden hingegen immer noch tabuisiert. Um wissenschaftliche Lücken zu diesem Thema zu schließen, hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs ein Forschungsprojekt am Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) finanziert. Dieses liefert Erkenntnisse über die psychischen Folgen von Menschen, die sexuellen Kindesmissbrauch durch eine Frau erlebt haben sowie über Frauen, die ein sexuelles Interesse an Kindern haben und sexuelle Gewalt ausüben. Eine nun vorliegende Publikation fasst die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt zusammen 
Kriminalistische Auswertung
Partnerschaftsgewalt 2020
Das Bundeskriminalamt hat aktuell die Kriminalistische Auswertung 2020 zur Partnerschaftsgewalt vorgelegt. Demnach stieg die Zahl der Gewaltbetroffenen in Partnerschaften um 4,4 Prozent von 141.792 Betroffenen im Jahr 2019 auf 148.031 im Jahr 2020. Ganz überwiegend trifft diese Gewalt Frauen: 80,5 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Von den Tatverdächtigen sind 79,1 Prozent Männer. 37,9 Prozent der Taten werden durch Ex-Partner*innen begangen, der übrige Teil innerhalb bestehender Ehe- und Lebenspartnerschaften. Am häufigsten betroffen waren Menschen zwischen 30 und 40 Jahren. 139 Frauen und 30 Männer wurden im Jahr 2020 durch ihre aktuellen oder ehemaligen Partner*innen getötet.  
Digitale Dokumentation
Fachtag Cybergrooming, Sexting, Pornokompetenz
Am 4.11.21 fand der digitale Fachtag ,Cybergrooming, Sexting, Pornokompetenz – Themen für die Jungenarbeit!‘ im Projekt digit! Jungenarbeit DIGITAL statt. Die Dokumentation des Fachtags ist nun online abrufbar – inkl. Videomitschnitt des Hauptvortrags von Prof. Dr. Jürgen Budde.
Artikel
Sexting und sexuelle Grenzverletzungen an Schulen Lehrpersonen als Ansprechpersonen bei nicht-konsensuellen Praktiken
In dem Beitrag der ,MedienPädagogik‘: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung beleuchtet die isp- Dozentin Christina Witz den schulischen Umgang mit Sexting-Veröffentlichungen aus der Perspektive von Schüler*innen. Sie kommt zu dem Schluss, dass es einer Abwendung vom Devianz- und Abstinenzdiskurs hin zu einer Anerkennung einvernehmlichen jugendlichen Sextings als Form digitaler sexueller Kommunikation bedarf, um ein Veröffentlichungsgeschehen im schulischen Rahmen angemessen besprechbar zu machen. 
Artikel
Künftige Koalition will Werbeverbot für Schwangerschafts­abbrüche streichen und Ärzte schützen
Die aktuelle bundesdeutsche Regierung will ja bekanntlich das umstrittene Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche abschaffen. Ein Bericht dazu aus dem Ärzteblatt.
Artikel
§219a zu streichen, ist das Symbol, 
auf das wir gewartet haben
Das nahende Ende des umstrittenen Paragraphen zeigt: Die Parteien haben vor allem jungen Menschen endlich zugehört. Ein Kommentar dazu von Tami Holderried in dem Magazin jetzt.
Blick auf Europa 
European Abortion Policies Atlas
Das europäische Netzwerk der International Planned Parenthood Federation (IPPF EN) und das Europäische Parlamentarische Forum für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF) haben die rechtlichen Regelungen des Schwangerschaftsabbruchs in Europa verglichen und bewertet. Der European Abortion Policies Atlas zeigt, dass Europa nicht so fortschrittlich ist, wie viele Menschen glauben. Die Wertungen reichen von 94 Prozent für Schweden bis 16 Prozent für Polen. Deutschland erreicht mit 62,5 Prozent einen Wert, der kaum zufriedenstellen kann.
Online-Studie 
Schweiz- und deutschlandweite Befragung zum sexuellen Vergnügen in der Allgemeinbevölkerung 
Sexuelles Vergnügen steht im Mittelpunkt des gegenwärtigen Verständnisses von sexueller Gesundheit. Obschon die Relevanz des sexuellen Vergnügens von wissenschaftlicher und klinischer Perspektive her bestätigt ist, gibt es bis heute nur wenige Beiträge, die das Konstrukt des sexuellen Vergnügens einheitlich umrahmen. 

In enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Amsterdam (AMC) hat ein Projektteam des Instituts für Psychologie, an der Abteilung für Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin der Universität Bern (UniBe) einen Fragebogen entworfen, der den Facettenreichtum des sexuellen Vergnügens erfassen und untersuchen möchte. 

Ziel der Online-Studie zum sexuellen Vergnügen ist es, die Qualität dieses neuen Fragebogens zu überprüfen, um so den Forschungsstand voranzutreiben und perspektivisch damit die klinische Praxis zu unterstützen. Die Teilnahme an dieser Studie erfolgt auf freiwilliger Basis und ist anonym. Es sind keine Rückschlüsse auf Personen möglich. Zudem besteht jederzeit die Möglichkeit, die Teilnahme ohne Angabe von Gründen zu beenden. Die Studie dauert 30-40 Minuten. Die einzige Teilnahmebedingung ist ein Mindestalter von 18 Jahren.