6. Februar 2021 – #FGM! (= Female Genital Mutilation) -internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung – Weibliche Verstümmelung bekämpfen durch intensive schulische Aufklärung: eine Empfehlung nicht nur für sexualpädagogisch tätige Lehrkräfte in den Schulen, sondern für uns alle.

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Der 6. Februar soll in jedem Jahr ganz besonders auf das Schicksal von Frauen und Mädchen aufmerksam machen, an denen Genitalverstümmelungen vorgenommen wurden. Genitalverstümmelung in Deutschland bekämpfen: Aktionspaket für mehr Aufklärung!

In den Schulen kann es hilfreich sein, sich hierzu Verbündete (S)Experten von außen zu holen, – jedenfalls gilt es didaktisch und methodisch sensibel und behutsam vorzugehen, insbesondere wenn möglicherweise schon oder später „Betroffene“ dabei sind oder sein könnten. Dann und nicht nur dann: Eltern und/oder Erziehungsberechtigte vor der unterrichtlichen Maßnahme einbinden, mag es noch so schwer fallen.

Trigger-Warnung: Dieser Text enthält eine Beschreibung des Vorgangs der Genitalverstümmelung, was für Leser*innen verstörend sein kann.  

https://www.change.org/p/bmfsfj-genitalverstümmelung-in-deutschland-bekämpfen-aktionspaket-für-mehr-aufklärung-fgm?cs_tk=AvuNlZsFh-37OimaImAAAXicyyvNyQEABF8BvG7oiFI4hhL_-VF5sPUnt5s%3D&utm_campaign=af79b2ed945140e3a9dd35902b14fd49&utm_content=initial_v0_4_0&utm_medium=email&utm_source=petition_update&utm_term=cs

Ich war 7 Jahre alt als mir meine Kindheit und Weiblichkeit geraubt wurde! Meine eigene Mutter und Tante hielten mich während meiner Beschneidung fest. Nach der Beschneidung entzündete sich die Wunde jedoch. Urin und Blut konnten aus der kleinen Öffnung, die man mir gelassen hatte, nicht richtig abfließen. Wochenlang rang ich mit dem Tod – und bezwang ihn.  

Weltweit werden täglich zehntausende Mädchen an den Genitalien verstümmelt. Tausende sterben grausam an den Folgen der Genitalverstümmelung (FGM = Female Genital Mutilation).

Aufgrund der starken Zuwanderung ist die Zahl der von FGM betroffenen Mädchen und Frauen in Deutschland deutlich gestiegen. Aktuell seien geschätzt 58.000 Frauen betroffen und mindestens 13.000 weitere Mädchen gefährdet.

Doch Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen und Polizist*innen wissen oft nicht, was zu tun ist, wenn sie mit einem Fall von FGM konfrontiert werden. Aus diesem Grund fordere ich mehr Aufklärung für alle, die mit betroffenen Frauen und Mädchen zu tun haben. Die betroffenen Frauen brauchen eine vernünftige ärztliche Beratung und Betreuer*innen müssen sensibilisiert werden, damit sie eine drohende Genitalverstümmelung erkennen und verhindern können. Es geht aber auch um die Verhinderung dieser grausamen Tradition durch die Familie, mittels adäquater Aufklärung der Mütter und Familien und vernünftigen sensiblen Coaching. 

Bei der Genitalverstümmelung werden den Mädchen ohne Narkose, ohne medizinische Versorgung, die Klitoris und die inneren Schamlippen herausgeschnitten. Die äußeren Schamlippen werden entweder geritzt, geschält oder werden ebenfalls entfernt. Durch den brutalen Eingriff wird die Harnröhre, die direkt unter der Klitoris sitzt verletzt. Dann werden die verbliebenen Hautreste zusammengenäht bis auf eine winzige Öffnung, die oft nicht größer als 4-5 Millimeter ist, sodass eine verschlossene und komplett blanke Vagina übrig bleibt. Aus dieser winzigen Öffnung muss nun fortan der Urin und Menstruationsblutung abfließen. Urinieren dauert teilweise über 20 Minuten. Wenn die Periode kommt, erleiden wir Höllenqualen. Der Unterleib fühlt sich an, als ob ein wildes Tier im Bauch wühlt zerrt und Stücke herausreißt. Diese Qual kann Tage dauern. In dieser Zeit können wir weder lernen noch arbeiten. Wir kotzen uns die Seele aus dem Leib. Uns ist schwindlig und wir können uns nicht aufrecht bewegen, nur auf allen Vieren vom Bett zu Toilette kriechen wie ein verwundetes Tier.

Die DGG empfiehlt: Beteiligung an dieser CHANGE.de Petition

Ich fordere von der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (und ggfs. weitere zuständige Minister*innen) dieser Grausamkeit in Deutschland ein Ende zu setzen, über die reine Strafbarkeit durch den §226a StGB hinaus, und sich für ein Aktionspaket für mehr Aufklärung rund um die Genitalverstümmelung einzusetzen. 

Das Aktionspaket muss folgende Maßnahmen beinhalten:

  1. Behandlung des Themas FGM im Studium/in der Ausbildung von Mediziner*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen, Jurist*innen und Polizist*innen
  2. Verpflichtende Weiterbildungen für berufstätige Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen, Jurist*innen und Polizist*innen
  3. Alle weiblichen Einreisenden aus betroffenen Ländern, müssen ein Flugblatt rund um das Thema “Strafbarkeit von FGM in Deutschland” und “Möglichkeiten der Behandlung von FGM und Rekonstruktion der Vulva” in verschiedenen Sprachen sowie niederschwellig auch für Analphabet*innen erhalten. Bei Gesprächen sollten adäquat ausgebildete und sensibilisierte Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt werden.

Mehr Informationen rund um das Thema FGM, finden Sie auf der Seite meines Vereins Nala e.V.