21. Januar – Anlass-Tag nicht nur für Sexualbildung in- und außerhalb von Schule: Weltknuddeltag

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Der 21. Januar steht in aller Welt ganz im Zeichen menschlicher Wärme. Zumindest wenn es nach den beiden US-Amerikanern Kevin Zaborney und Adam Olis geht, die dieses Datum ursprünglich 1986 zum National Hugging Day (dt. nationaler Tag der Umarmung) erklärt haben. Im laufe der Zeit erfreute sich dieser Anlass aber auch in vielen anderen Ländern steigender Popularität, weshalb a) die Initiatoren dies zum International Hugging Day erweiterten und b) nur vor diesem Hintergrund die deutsche Übersetzung Weltknuddeltag einen Sinn ergibt. Der Tag liegt in der kalendarischen Mitte der Zeit zwischen Weihnachten und dem Valentinstag.

Empfehlung (wieder einmal): Zeitung auswerten und diskutieren!

Exemplarisch: Quelle: MP Würzburg, 21.1.21, S. 13: 

In Zeiten von Kontaktsperren und Abstandsregeln wächst die Sehnsucht nach Nähe und Umarmungen. Auch der diesjährige „Weltknuddeltag“ steht im Zeichen von Corona, empfohlen als Heilmittel gegen Angst und Stress. Im dunklen Corona-Winter ist ausgerechnet das einfachste Heilmittel gegen Angst und Stress für viele Menschen besonders schwer zu bekommen: eine feste Umarmung. Glücklich sind jene, die den „Weltknuddeltag“ (Englisch: National Hugging Day) an diesem Donnerstag, dem 21. Januar, ohne Distanzgebote begehen können.  Forschungen bestätigen: Umarmungen können helfen, vor Krankheiten zu schützen. Wer in den Arm genommen wird, fühlt im besten Fall Vertrauen, Zuneigung, Sicherheit und Trost – das ist gut für die Psyche, und damit auch für das körperliche Wohlbefinden. Werden wir umarmt, schüttet der Körper zudem Botenstoffe aus, die im Volksmund als „Glückshormone“ bezeichnet werden. Oxytocin etwa entfaltet eine beruhigende Wirkung, hilft beim Stressabbau und stärkt zwischenmenschliche Bindungen.  Jeder Mensch hat sein eigenes Empfinden, wie nah er andere gerne an sich heranlässt. Wissenschaftler haben aber auch objektive Faktoren gesucht, die Hinweise auf die ideale Umarmung geben könnten. So wiesen Forscher der japanischen Toho-Universität durch Überwachung der Herzfrequenz von Neugeborenen nach, dass die Umarmung eines Elternteils mit „mittlerem Druck“ am besten beruhigt – und zwar sowohl die Babys wie die Eltern. Länger als 20 Sekunden dauerte die Knuddelei in den japanischen Familien nicht, berichteten die Forscher. Dann würden die Kinder unruhig.  Umarmungen müssen nicht lang sein. Durchschnittlich 3,17 Sekunden haben Wissenschaftler der schottischen Universität Dundee registriert, als sie während der Olympischen Sommerspiele 2008 spontane Umarmungen zwischen Athleten und ihren Trainern, Konkurrenten und Unterstützern unter die Lupe nahmen. Die Ergebnisse seien dabei weder durch die Nationalität der beiden Umarmer beeinflusst worden, noch durch ihre Identität als Männer oder Frauen.  Der Bochumer Biopsychologe Sebastian Ocklenburg weist darauf hin, dass sich Menschen nachweisbar schon in der Jungsteinzeit umarmt haben – Beleg dafür sei der Grabfund von Valdaro. In dem Örtchen nahe Mantua wurden 2007 die Überreste zweier Menschen entdeckt, die vor mindestens 5000 Jahren einander zugewandt und in einer engen Umarmung begraben worden waren. Gemeinsam mit Kollegen hat Ocklenburg untersucht, ob der emotionale Kontext einer Umarmung ihre Ausführung beeinflusst.  Aus der Beobachtung Hunderter Begegnungen an den Ankunfts- und Abfluggates eines Flughafens schlossen sie: Wenn Gefühle im Spiel sind, nimmt man das Gegenüber eher in den linken Arm. „Die linke Körperhälfte wird von der rechten Gehirnhälfte gesteuert – die stark an der Verarbeitung von positiven und negativen Emotionen beteiligt ist“, schreibt der Wissenschaftler dazu. Fast 17 Millionen Deutsche leben allein – was nicht automatisch heißt, dass sie keinen festen Partner für die gesundheitsfördernden Umarmungen haben. Wer tatsächlich auf sich gestellt ist, kann andere Wege zu mehr Wohlbefinden suchen: An der Hochschule im schwedischen Skövde wurden etwa positive Effekte beim Kuscheln mit Hunden festgestellt. Auch langsames, genussvolles Essen kann den Oxytocin-Ausstoß erhöhen, meinen schwedische Forscher.  Und der Bremer Neurologe Sebastian von Berg gibt noch den Tipp: Einen Baum umarmen. „Das klingt jetzt witzig, aber wenn man das mal gemacht hat, dann merkt man: Das macht ein gutes Gefühl, das fühlt sich groß und stark an“, sagte er.

Und der Vorsitzende der DGG Linus Dietz in Würzburg: „Da kriegt das geflügelte Wort „Ein Mann wie ein Baum“ eine ganz neue Bedeutung. Aber die meisten von uns wissen aus eigener Erfahrung: Knuddeln beruhigt. Und auch: Wenn Gefühle im Spiel sind, tun sich Männer nicht ganz leicht. Deshalb für den heutigen Tag die Empfehlung:  Einer (m,w,d) muss sich ein Herz nehmen und anfangen. Es lohnt sich ganz bestimmt!“ Schade, dass heute nicht Mittwoch ist, der im Fränkischen Brauchtumskalender gerne als „KOMM-TAG“ bezeichnet wird, nicht nur bei denen, die getrennt leben und sich – wenn irgend möglich – am Mittwoch treffen, – auch um das Luther-Prinzip zu erfüllen: „In der Woche zwier, schadet weder dir noch mir.“