WAD ist „ALLE JAHRE WIEDER“ Schul-Mitmach-Tag
als gemeinsame Aktion gegen Diskriminierung. Der WAD 2020 steht unter dem Motto: „Leben mit HIV – anders als du denkst!“
Würzburg – „Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2020 könnten Menschen mit HIV Einblick in ihren Lebensalltag geben, wenn Betroffene z. B. von Lehrkräften und den Schulleitungen zum anlassbezogenen Unterricht in die Schulen eingeladen würden. Coronabedingt ist das in diesem Jahr wohl keine ideale Idee. Doch noch immer begegnet HIV-positiven Menschen Diskriminierung in Form von Vorurteilen aufgrund von Unwissenheit. Verständnisvoller und einfühlsamer Aufklärungsunterricht an den Schulen sowie die persönlichen Gespräche mit Eltern, der Clique und auch Betroffenen helfen dagegen und insbesondere gegen HIV-Ansteckung“, so Linus Dietz, der Vorsitzende der DGG eV, Deutschen Gesellschaft für schulische Gesundheitserziehung unter Einbezug der sexuellen Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens nach der WHO. Neben der Corona-Pandemie sind andere Infektionen in den Hintergrund gerückt. „Aber es muss klar gemacht werden, dass immer noch hohe Zahlen von Neuinfektionen mit HIV gemeldet werden, was wirklich nicht mehr sein müsste“, so Dietz. Die gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Sexualbildung für alle Klassen aller Schulen aller Schularten sind bundesweit angepasst. HIV und AIDS gehören nach wie vor auf den Stundenplan: Wissen schützt, ein nachvollziehbares Ziel für den thematischen Unterricht rund um den Welt-Aids-Tag. Die DGG empfiehlt allen Lehrkräften fachübergreifend in dieser Zeit, gemeinsam die Artikel in der Zeitung zu studieren, „denn gemeinsam können wir mitsorgen, dass niemand mehr an Unwissenheit sterben müsse“, so Dietz für die DGG zum WAD 2020 mit dem Wunsch: Flagge zeigen und mitmachen bei der Gemeinschaftsaktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe. „Die gute Nachricht lautet: Menschen mit HIV können sich heute mit den gleichen Alltagssorgen herumschlagen wie alle Menschen. Sie haben ein Recht darauf, dass ihnen wegen HIV keine unnötigen Schwierigkeiten gemacht werden, sondern dass sie einfach ganz selbstverständlich und ohne Benachteiligung ihr Leben führen können. Medizinisch ist HIV gut beherrschbar, aber Diskriminierung macht krank. Darum lautet die Botschaft zum Welt-AIDS-Tag: Schleife zeigen gegen Diskriminierung!“
Die Gemeinschaftsaktion zum Welt-AIDS-Tag verdeutlicht, dass HIV heute im Alltag von Betroffenen nicht mehr im Vordergrund stehen muss, denn hoch effektive HIV-Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. Sie tragen dazu bei, dass Menschen mit HIV symptomlos bleiben und die Übertragung des Virus verhindern. Bis Mitte der 1990er-Jahre gab es keine wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten, eine HIV-Infektion führte fast immer zur tödlichen Erkrankung AIDS. Heute sind mehr als 20 Wirkstoffe gegen HIV verfügbar. Dadurch wird die Vermehrung des HI-Virus im Körper gestoppt, sodass es nach einiger Zeit im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Der Welt-AIDS-Tag, der seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen wird, ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Zudem wird am Welt-AIDS-Tag der Menschen gedacht, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind. In Deutschland lebten Ende 2019 nach Angaben des Robert Koch-Instituts 90.700 Menschen mit HIV. Weltweit waren es nach Angaben von UNAIDS 38 Millionen Menschen.
BZgA-Internetseite zum Welt-AIDS-Tag – Aktion „Leben mit HIV – anders als du denkst“: www.welt-aids-tag.de www.facebook.com/WeltAidsTag
Informationen der Deutschen Aidshilfe: www.aidshilfe.de
Informationen der Deutschen AIDS-Stiftung: www.aids-stiftung.de
Informationen zu HIV/AIDS des Robert Koch-Instituts (RKI): www.rki.de/HIVAIDS