Eine Verwunderliche Beobachtung hat den Vorstand der DGG irritiert und veranlasst, stets aktuell zur Begriffsschulung im aufklärenden Unterricht tätig zu werden. Allein zu TSS =TOXISCHES SCHOCKSYNDROM hatte die DGG im Dezember 2019 genau 13 Anfragen zu dieser Thematik – von NICHT-Mitgliedern (m,w,d). Das ist höchst überraschend und ein Stück weit merkwürdig, weil noch zur dieser sexualpädagogisch relevanten Thematik noch nie eine Anfrage in 40 Jahren gestellt worden war. Das klingt nach „gelenkter“ Anfrage, warum und woher auch immer.
Zum Thema sei die sexualpädagogische Fachkonferenz 2004 in Eberswalde zitiert: Gegen Begriffswirrwarr in der Sexualpädagogik, exemplarisch an den Begriffen: Hymen, QUER und TSS von Dr Pommerening, Ehrenmitglied der DGG und Dozent der Universität Köln. Der Vorsitzende Dietz äußerte sich zusammenfassend: „Sexualerziehung in der Schule hat aktuell und gesellschaftlich relevant zu sein, – auch dann wenn möglicherweise die anstehende Problematik nicht oder noch nicht im Lehrkanon der Richtlinien verankert sei. Die Begriffsbildung sei grundsätzlich von Bedeutung und Aufklärung an sich.“ Es sei immer wieder wissenschaftlich durch die Lerntheoretiker belegt:„Behinderung der nachhaltigen Wirksamkeit der sexualpädagogischen Bemühungen in der Schule durch uneinheitliche und nicht schulgemäße Begriffe“. Wir wissen, pädagogisch ist Begriffsvielfalt durchaus angebracht. Allerdings sollte in der Grundschule mit ihr behutsam umgegangen werden, da sie Kinder eher verwirrt und nicht zu den gewünschten klaren Aussagen veranlasst, d.h. Lernprozesse können behindert werden, gesellschaftlich determinierte – oft genug „falsche“ und unzeitgemäße Begriffe können Angst machen und lebenslang zu seelischen und gar körperlichen Schädigungen führen, sogar sie (sexuelle) Gesundheit schwer beeinträchtigen.
Basissatz: Behinderung der Sexualbildung in den Schulen durch uneinheitliche Begriffe
„Die nicht einheitliche (auch ideologisierende und indoktrinierende) Verwendung sexualbiologischer Begriffe in der Grundschule, in der Schule überhaupt, behindert das Erlernen von Grundstrukturen in der Sexualerziehung. Es ist daher dringend eine Vereinheitlichung anzustreben“.
Ergebnis: Große Unterschiede liegen bei diesen beiden Begriffen vor. Sie verwirren beim Lernen, machen unsicher und Angst. Auf Vereinheitlichung bei Veröffentlichungen sollte hingewirkt werden. Konsensfähige und einheitliche Begriffe verwenden. Diese sollten auch zeitgemäße Strömungen im Auge haben: Genderisierung und Schreibweise bzw. Sexuelle Orientierungen und Lebensweisen, die sich stark verändert haben und inzwischen nicht nur von einer Religion diktiert werden. Begriffe wie „Jungfräulichkeit“ sind lebenspraktisch anachronistisch. Sie sollten in Schriften und Schulbüchern nicht mehr verwendet werden.
Prof. Dr. Mendling: „Kein Grund zur Dramatisierung bei TSS!“ Dipl.-Päd. Dietz: „Ein Grund mehr, Sexualaufklärung in der Schule zu leisten, auch wenn es schwer fallen mag.“Hierbei tut ein Schuss Humor gut: Eine Kollegin fragte im Unterricht mittels Tafelanschrift: „Jungfräulichkeit oder Jungfräulichkeit?!?“ … und sie hatte eine spontane Aufklärungsstunde in lockerer Runde mit guten Ergebnissen, wie sie sichtlich zufrieden mitteilte.
Aus diesem Anlass werden wir als DGG in einer aktuellen Stellungnahme die ua Zusammenfassung posten mit der Verlinkung zum Artikel Corasion und aus vorherigen Stellungnahmen, z.B. die Studie von Prof. Mendling. (Quelle: Frauenarzt, 57/2916, S. 1052 ff)
Weitere LINKS (gegoogelte zufällig Auswahl ohne Wichtung) können zur Information hilfreich sein:
https://www.netdoktor.at/krankheit/toxisches-schocksyndrom-7249 https://flexikon.doccheck.com/de/Toxic_Shock_Syndrome