Am Weltlehrertag 2019 schließt sich die DGG eV den würdigenden Gedanken des bayerischen Kultusministers für den Lehrerberuf gerne an. Allerdings gibt sie dem Kultusministerium auf, endlich auch die sexualpädagogich dringlichen Hausaufgaben zu machen.
Würzburg – PM 156/2019: Welttag der Lehrerin und des Lehrers: Kultusminister Michael Piazolo und Staatssekretärin Anna Stolz würdigen die wertvolle Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen und werben für den Lehrberuf
Sehr geehrter Herr Staatsminister für Unterricht und Kultus, Michael Piazolo,
sehr geehrte Frau Staatssekretärin, Anna Stolz, München/Bayern, presse@stmuk.bayern.de
Den würdigenden Gedanken für den Lehrerberuf anlässlich des Weltlehrertages 2019 schließt sich die DGG eV gerne an.
Die DGG eV (www.sexualerziehung.org) engagiert sich seit über 40 Jahren für eine wissenschaftlich fundierte konsensfähige schulische Sexualerziehung. Wir werden nicht müde, die hierzu dringend notwendige und seit 1969 versprochene Aus-, Fort- und Weiterbildung als äußerst defizitär anzuprangern.
Deshalb mahnen wir aber auch die zum Anlasstag lobende staatliche Stelle: „Es muss bei gesetzlichen oder administrativen Anordnungen, wie z. B. der verpflichtenden schulischen Sexualerziehung nach Art. 48 BayEUG, viel mehr vorher bedacht werden, was man Lehrkräften in der Schule zumutet, wenn man schon während der Gesetzgebungsverfahren ganz genau bemerkt, dass man danach nicht wirklich helfen kann“, so der Vorsitzende Linus Dietz auf der Jahresversammlung 2019 in Würzburg am Beispiel der Einführung der schulisch verpflichtenden Sexualerziehung vor 50 Jahren: Nach ein paar „Alibi“-Fortbildungen mit sehr kleinen pädagogisch didaktischen „Gießkannen“ wurden die Lehrkräfte bis heute allein im Regen stehen gelassen … bei permanent schwieriger werdenden Bedingungen und gesellschaftlichen Problemen, die seither dazugekommen sind, wie Pille, Aids, SDI, Promiskuität, zunehmende Sexualisierung durch die Medien, multikulturelle und gesellschaftliche Veränderungen, wie z. B. Kinderehe, Genderisierung und 3. Geschlecht.
„Die KMK hatte für diese gewaltige länderübergreifende Herausforderung aber auch keine Zeit – weder vor noch nach der Wende“, äußerte sich eine Teilnehmerin, „sie musste ja die bis heute umstrittene Rechtschreibreform durchsetzen“, meinte süffisant eine Teilnehmerin der letzten DGG-Tagung in Würzburg, – nicht wirklich verständnisvoll.
Die z. T. unsachlich ausufernde Diskussion in den Medien um das zunehmend couragierte Mitwirken-Wollen der außerschulischen (S)Experten, die Lehrkräfte in ihrer auferlegten Verantwortung für die schulische Sexualbildung „wegen Unfähigkeit“ ersetzen wollen, verwundet uns in der DGG eV nicht wirklich. Oft genug ist zu beobachten, dass auf diesem Gebiete der Aufklärung kompetent aus- und fortgebildete Fachkräfte in Kooperation mit Eltern und Schule verdienstvolle Arbeit leisten. Dort, wo es nach reißerischen Medienberichten nicht ordnungsgemäß gelaufen ist, bleibt bei näherer Betrachtung auch Fehlverhalten in den verantwortlichen Schulleitungen zu attestieren. Nachgefragt, stößt man auf eine große Portion Unwissen der schulisch Verantwortlichen. Das müsste nicht sein, meint die DGG. Und es dürfte nicht sein, wenn der vorletzte Satz der Presseerklärung voll und ganz stimmen würde.
Anlage 1: Presse-Erklärung zum Weltlehrertag 2019
Anlage 2: Sexuelles Wissen: ein Menschenrecht 1994 UNO
Anlage 3: Presseerklärung der DGG eV 2008
Anlage 4: Antwort KMK 2008, damalige Vorsitzende AKK