Digitale Kompetenz als Teil der Lehrer-Prüfungsordnung, und auch bei der qualifizierten Ausbildung der schulischen Sexualkunde-Lehrenden?
Die Bundesländer entscheiden über die Zugangsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst der Lehrkräfte. Sie haben die Verantwortung, Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Medien verbindlich festzuschreiben. (Titelthema Didacta-Magazin 9/2018 von Bianca Brinkmann)
Und da diese Medienwelt unabweislich auch „als sexualisiert im weitesten Sinne gilt“, so DGG-Vorsitzender Dietz, „und die überarbeiteten sexualpädagogischen Richtlinien stringent mit Kompetenzen in den Lernzielen arbeiten, habe dies nun Forderungen für eine sexualpädagogische Grund-Ausbildung im universitären Lehramtsstudium zur Folge.“
Doch Bildungsexperten sehen nicht nur Lehrende und Hochschulen beim Thema Digitalisierung in der Pflicht. Aber ohne Engagement der Politik wird sich hier nichts bewegen. „Da die Länder über die Zugangsvoraussetzungen zum Vorbereitungsdienst der Lehrkräfte entscheiden, haben sie di Möglichkeit, aber auch die Verantwortung, Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Medien und ihren methodisch und didaktischen Einsatz für alle Lehramtsanwärter verbindlich festzuschreiben. Nach der Analyse des Monitor Lehrerbildung: Nur knapp de Hälfte der Länder macht von ihren Steuerungsmöglichkeiten Gebrauch und berücksichtigt das Thema in staatlichen Prüfungsordnungen für das Lehramt oder macht es zum Gegenstand von Hochschulverträgen.
Es zeigt sich: Das Lehrerstudium und damit die Lehrkräfte von morgen sind erst teilweise in der digitalen Welt angekommen. Dabei bedarf es einer soliden Grundausbildung aus der ersten Ausbildungsphase und einer offenen Haltung dem Thema gegenüber, gerade weil sich die Unterrichtsmethoden sowie vielfältigen Einsatzmöglichkeiten digitaler Hilfsmittel so schnell wandeln und weiterentwickeln. Jede Phase, vom Studium über das Referendariat bis zur Weiterbildung, sollte ihren Beitrag zur angemessenen Professionalisierung für den Lehrerberuf leisten. Digitale Medien gehören zu einem zeitgemäßen Berufsverständnis genauso dazu wie Stift und Papier. Und von einer konsequenten Verankerung im Lehramtsstudium profitieren am Ende nicht nur die Lehrkräfte selbst, sondern vor allem die Schüler, ihre Eltern und die ganze Gesellschaft. „Es handelt sich bei dieser Forderung nach einer umfassenden Digitalisierung um eine gesellschaftliche Herausforderung ersten Grades, so Dietz.“
Auch der Programmratgeber „Flimmo“, herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (kostenlos als Broschüre, im Internet und als App erhältlich) rät Familien zu einem kritischen Umgang mit bestimmten Fernsehformaten. Sie seien für Kinder problematisch, dazu zählen Staffeln von altbekannten Reality- und Casting-Sendungen, wie „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ (RTL), besser bekannt als „Dschungelcamp“, „Der Bachelor“ (RTL) und „Deutschland sucht den Superstar“ (RTL) sow ie „Germany’s next Topmodel“ (ProSieben). ,,Solche Formate bieten Kindern denk- bar negatives Anschauungsmaterial in Bezug auf Werte, Normen und Rollenbilder“, schließt sich Dietz an. „Flimmo“: Entscheidend sei, Kindern zu vermitteln, dass diese Sendungen nicht das wirkliche Leben abbildeten, im Umkehrschluss: „Wenn schon Fernsehen für und mit Kindern, dann Sendungen, die realistische Lebenswirklichkeit darstellen, – und da auch nicht permanent in der seltensten Form einer Lebenssituation“. (MÜNCHEN (EPD) 5/2019 WÜRZBURGER KATHOLISCHES SONNTAGSBLATT, S. 45) „Das Verständnis hierfür und der Umgang damit gehört zur Ausbildung für den Lehrberuf und zur Didaktik und Methodik einer zeitgemäßen Fortbildung, – aber das müssen die Verantwortlichen dafür auch wollen“, so Dietz von der DGG zur Jahrestagung 2019 in Würzburg.