Kategorie: Alumni , Weiterbildung , Seminare und Vorträge , Sonderveranstaltungen | Art: Öffentliche Veranstaltung
13.11.2023 10:30 bis 12:30 Uhr Videokonferenz per ZOOM Hochschule Merseburg
Liebe, Lust, Leidenschaft und Partnerschaft sind Themen, die mit Sexualität verbunden sind. Sie geraten aktuell mitunter aus dem Blick der Forschung, weil wir uns gesellschaftlich – gewiss zu Recht – viel mit Grenzverletzungen, sexualisierter Gewalt und ihrer Prävention befassen. Die vorzustellende Analyse sexueller Verhältnisse umfasst lust- und leidvolle Aspekte.
Das Buch „Sexualität und Partnerschaft der Deutschen“, gerade erschienen im renommierten Psychosozial-Verlag, stellt umfassend die Erkenntnisse der Merseburger PARTNER-Studien vor. Zu Grunde liegen die aktuellen Studien PARTNER 5, in denen sowohl Jugendliche (in der gültigen Stichprobe n = 861 im Alter zwischen 16 und 18 Jahren) als auch Erwachsene (in der gültigen Stichprobe n = 3.466 im Alter zwischen 18 und 84 Jahren) im Hinblick auf ihre sexuelle Sozialisation und ihre sexuellen Erfahrungen befragt wurden – selbstverständlich auch zu Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt, die im Rahmen der Pressekonferenz aber nicht im Fokus stehen.
Da die PARTNER-Studien bereits seit 1972 stattfinden, sind vielfältige historische Vergleiche möglich, die den sexualkulturellen Liberalisierungsprozess in Deutschland dokumentieren. So ist etwa die Masturbationserfahrung (Selbstbefriedigung) der weiblichen Jugendlichen von 1980 (PARTNER II) zur aktuellen PARTNER 5 Studie von 17% auf 80% an (männliche Jugendliche: von 66% auf 97%) angestiegen. Auch Befunde zu Treue, Liebe, partnerschaftlichem Sex sind aufschlussreich: Es gibt immer mehr Singles und Partnersex wird immer seltener praktiziert. Woran liegt das? Die Diversifizierung sexueller Orientierungen und Praktiken schreitet voran. Erstmals für den deutschsprachigen Raum wird auch die Personengruppe der diversgeschlechtlichen Personen gesondert in den Blick genommen.
Die Veranstaltung eröffnet differenzierte Perspektiven auf die Liebe und Sexualität der Deutschen. Prof. Dr. Konrad Weller (Psychologe und Sexualwissenschaftler) sowie Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß (Biologie, Sozialwissenschaftler und Sexualwissenschaftler) stellen das Buch „Sexualität und Partnerschaft der Deutschen“ und seine zentralen Erkenntnisse vor.
Zugangslink zur Veranstaltung auf Zoom:
https://eu02web.zoom-x.de/j/64121274972?pwd=K2J5Sy9oQ09zckppQmQ5NGx5b3ZqUT09
Meeting-ID: 641 2127 4972
Kenncode: 654094
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Professur für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung
Raum: F/3/03.1
E-Mail: heinz-juergen.voss@hs-merseburg.de
Telefon: +49 3461 46-2903
Liebe Kolleg*innen, liebe Interessierte,
gern weise ich Sie und euch auf zwei digitale Veranstaltungen hin:
(1) 13.11.2023: Wie wir heute lieben – das neue Buch „Sexualität und Partnerschaft der Deutschen“. Infos und Einwahllink: https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/wie-wir-heute-lieben-das-neue-buch-sexualitaet-und-partnerschaft-der-deutschen/ .
(2) 01.12.2023: Vorstellung Curriculum „Lieben lernen – Lieben lehren: Sexuelle Bildung für das Lehramt 2.0“. Infos und Einwahllink: https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/lieben-lernen-lieben-lehren-das-projekt-sexuelle-bildung-fuer-das-lehramt-20/#slider10270 .
Zugleich ein Hinweis: Wer zukünftig Hinweise aus dem Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg erhalten will, möge sich bitte in den Newsletter eintragen: https://www.ifas-home.de/ (auf der Startseite gleich rechts oben).
Liebe GrüßeHeinz / Heinz-Jürgen Voß
-- Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß, Merseburg | Halle (Saale) | Berlin Informationen und Kontakt: http://www.heinzjuergenvoss.de | Twitter: @hjvoss
Sexuelle Bildung für das Lehramt sowie interkulturelle und intersektionale Aspekte Sexueller Bildung
- Im Auftrag des BMBF fand im Rahmen des Projekts „Sexuelle Bildung für das Lehramt (SeBiLe)“ eine quantitative und qualitative Untersuchung zur curricularen Verankerung der Themenfelder Sexuelle Bildung und Prävention von sexualisierter Gewalt im Lehramtsstudium statt. Darauf aufbauend wurd ein Curriculum entwickelt und erprobt. Die Studienergebnisse und das Curriculum – mit einer umfassenden Handreichung, sodass es von anderen Hochschulstandorten übernommen werden kann – sind auf www.sebile.de zugänglich.
- Forschungsergebnisse zur Verankerung der Wissens- und Kompetenzentwicklung zu den Themen Trans- und Intergeschlechtlichkeit in den Bildungslehrplänen und Curricula von Ausbildungs- und Studiengängen relevanter Sozial- und Gesundheitsberufe konnten durch eine Förderung durch das BMFSFJ gewonnen werden. Ein Überblick finden sich in einem fokussierten Policy-Paper.
- Interkulturelle und intersektionale Aspekte Sexueller Bildung wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Burgenlandkreis im südlichen Sachsen-Anhalt untersucht, ein Curriculum entwickelt und eine kontinuierliche Fortbildungstätigkeit etabliert. Eine Handreichung (2019) ist frei zugänglich, ebenso ein Mitschnitt der Bundeskonferenz, bei der die Ergebnisse vorgestellt wurden. Eine zweite Handreichung ist eben (2022) erschienen und bietet zusätzliche biografische und methodische Zugänge.