Die DGG-Empfehlung von Linus Dietz: „Wieder ein guter Tag, um den „fruchtbaren Moment (Copei) für sexualpädagogische Aufklärung im Sinne der verbindlichen Richtlinien zur schulischen Sexualbildung zu nutzen für Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, – in diesem Falle auch für die mit der Erziehung professionell Befassten“: recherchieren, forschen, profitieren!“
Exemplarisch einige Empfehlungen dazu aus dem Netz
Am 28.Mai ist Weltmenstruationstag, also lasst uns die Periode heute gebührend feiern! Aus Periodensicht ist das Datum leicht zu erklären: Eine durchschnittliche Menstruation dauert fünf Tage und findet alle 28 Tage statt (Ausnahmen bestätigen die Regelung, denn viele Zyklen weichen von diesem Durchschnittswert ab). Die NGO WASH United hat diesen Tag im Jahre 2013 ins Leben gerufen, um auf die Herausforderungen, die Menschen weltweit aufgrund ihrer Menstruation meistern müssen, aufmerksam zu machen. Offiziell heißt der Tag ‚Menstrual Hygiene Day’. Ich persönlich spreche aber lieber von ‚Weltmenstruationstag’, das klingt für mich neutraler. Denn das Wort ‚Hygiene’ bringt doch eher Assoziationen von unrein oder schmutzig mit sich. Wörter, die aus meiner Sicht, nichts mit der Periode zu tun haben.
Das Grundproblem: Über Menstruation wird nicht gesprochen
Warum brauchen wir eigentlich einen Weltmenstruationstag? Es ist ein fortlaufender Kreislauf, wo nicht über die Periode gesprochen wird und es dadurch auch nicht in der Politik, Gesellschaft oder Schule priorisiert wird. So bleibt das Thema weiterhin unbeachtet. Solange es keine Priorität ist, wird es nur wenige Veränderungen, Forschungen oder Innovationen in diesem Themenbereich geben. Wegen dem Menstruationstabu lernen wir nicht genug über das Thema und uns fehlt es oft an Selbstbewusstsein in Bezug auf unsere eigene Periode und unseren Körper. Der Weltmenstruationstag soll hierbei helfen und die Aufmerksamkeit aller auf die Menstruation lenken. Lasst uns unsere Körper und unsere Periode zelebrieren!
Meine persönlichen Wünsche zum Weltmenstruationstag
Mein ganz persönlicher Wunsch ist es, die Menstruation zu normalisieren. Das die Periode nichts mehr ist, wofür wir uns schämen müssen. Dass die Zeiten, wo wir mit einem versteckten Tampon unter dem Pulli zur Toilette gehen, endlich vorbei sind. Ich möchte Teil der Menstruationsbewegung sein, meinen Beitrag leisten und mich mehr für Menstruationsgerechtigkeit einsetzen. Und genau deswegen ist Vulvani geboren – lasst uns gemeinsam die Menstruationswelt revolutionieren!
Was wünsche ich mir und der Menstruation?
Ich wünsche mir einen offeneren Umgang mit der Menstruation voranzutreiben, egal ob im heimischen Wohnzimmer oder am Konferenztisch mit den Kolleg*innen. Ich möchte menstruierenden Menschen das Gefühl geben, dass es gut ist, wenn sie ehrlich über Menstruation sprechen und nicht so tun müssen, als hätten sie Bauchschmerzen, wenn sie tatsächlich unter Menstruationsbeschwerden leiden. Und ich wünsche mir, dass es in Zukunft keinen Schock auslösen würde, wenn eine menstruierende Person mal einen Blutfleck auf der Hose hat.Ich wünsche mir, dass jede menstruierende Person weiß, wie der eigene Körper wirklich funktioniert und was durch eine bewusstere Wahrnehmung des eigenen Körpers möglich ist. Ich weiß, dass zum Beispiel free bleeding nicht für alle etwas ist. Aber ich finde, dass eine Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeiten und innovativen sowie nachhaltigen Produkten wichtig ist – gerade wenn es um die Gestaltung der Menstruation geht!Ich wünsche mir, das Menstruationstabu mit Wissen, Aufklärung und Analysen zu brechen. Ich möchte Denkanstöße geben, statt universale Lösungen vorzugeben. Meine Botschaft ist nicht, dass von nun an alle menstruierenden Menschen eine bestimmte Menstruationsmethode wählen müssen oder ihre Periode lieben sollen. Meine Botschaft ist vielmehr, dass sich jede menstruierende Person sicher und ermächtigt genug fühlen sollte, um die für sich selbst die beste Wahl treffen zu können und den eigenen Körper, so wie er ist, zu akzeptieren.
Weltmenstruationstag: Alle müssen mitmachen
Wir alle müssen lernen, Menstruation als etwas Normales anzusehen und offen darüber zu sprechen. Hierbei soll der jährlich sattfindende Weltmenstruationstag helfen. Das Wichtigste ist, dass so unterschiedliche Menschen wie möglich aktiv an Gesprächen über Menstruation teilnehmen und so das Schweigetabu bewusst brechen. Es ist wichtig, dass verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Meinungen zu Wort kommen. Denn nur so kann allen menstruierenden Menschen ein normaler Umgang mit der Periode ermöglicht werden. Der erste Schritt um das Stigma zu brechen, ist Wörter wie Menstruation oder Periode zu nutzen und nicht eins der über 5000 Synonyme. Denn Menstruation ist kein schlechtes Wort. Ganz im Gegenteil: lasst es uns zu einem schönen Wort machen, das wir gerne sagen. Denn wir müssen keine umspielenden Begriffe verwenden, wie zum Beispiel Erdbeerwoche, Tante Rosa oder Kirschenzeit. Also lasst uns einmal alle gemeinsam ganz laut PERIODE sagen. Gar nicht so schlimm, oder?
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Vor zwei Tagen sind wir mit ellas-welt.org online gegangen, um die Periodenaufklärung in Deutschland zu revolutionieren. Und bam: Schon jetzt wollen 250 Schulen und insgesamt 400 Initiativen unseren Leitfaden nutzen und damit „Ellas Welt“ – Aufklärungsworkshops umsetzen. Zusammen wollen sie mehr als 50.000 Mädchen zeitgemäß und spielerisch auf die Periode vorbereiten. Wir sind überwältigt!
“Ellas Welt” ist ein gruppenbasierter Aufklärungsworkshop für Mädchen zwischen 9-14 Jahren. Der Workshop ist kompakt, ohne große Vorbereitung durchführbar – und garantiert nicht peinlich! Der Leitfaden dazu ist kostenlos. Du arbeitest an einer Schule oder in einem Verein und willst mitmachen? Registriere dich unter ellas-welt.org und lade dir den Leitfaden herunter. Du bist keine Lehrkraft, aber trotzdem begeistert? Teile den Post mit allen Lehrkräften, die du kennst. Peinlich war gestern! “Ellas Welt” ist eine gemeinsame Initiative von WASH United, einhorn , Kora Mikino Menstruation-Panty, ooia, Finance, Baby, The Female Company und Pontis Social Impact. #EllasWelt #Periodenaufklärung #MHDay2023
Die folgenden Gedanken eigenen sich u. a. AUCH
für die Schule als „Betrieb“
Weltmenstruationstag: Debatte über Menstruation im Job anstoßen
Berlin (dpa/tmn) – Krämpfe, Schmerzen, Kreislaufprobleme: Starke Beschwerden gehören bei vielen Frauen dazu, wenn sie ihre Periode haben. Nichtsdestotrotz kämpfen sie sich nicht selten durch lange Arbeitstage.
Die spanische Regierung hat vor Kurzem ein Gesetz auf den Weg gebracht, das es Frauen ermöglichen soll, sich mit Menstruationsbeschwerden bei Lohnfortzahlung krankschreiben zu lassen. Das hat das Thema Menstruation am Arbeitsplatz in vielen Ländern auf die Agenda gebracht – auch in Deutschland.
Arbeitsunfähigkeit ist kein „Urlaub“
Annina Hering, promovierte Sozialwissenschaftlerin und Arbeitsmarktexpertin der Jobseite Indeed ordnet ein: In der deutschen Debatte im Zusammenhang mit der spanischen Regelung werde vielfach der Begriff „Urlaub“ verwendet. Laut Hering eine Fehlinterpretation.
Es gehe in dem Gesetz ausdrücklich nicht um Urlaub, sondern um Sichtbarkeit und Anerkennung eines vorhandenen, aber immer noch im Arbeitsumfeld tabuisierten medizinischen Problems, so Hering.
Momentum nutzen: Debatte über Menstruation anstoßen
Anstatt also über einen „Menstruationsurlaub“ in Deutschland zu diskutieren, rät Hering, das Momentum zu nutzen und im Zuge der Debatten Gespräche über Menstruation und Menstruationsbeschwerden am Arbeitsplatz anzustoßen.
Ein offener Umgang mit dem Thema trage dazu bei, Menstruationsbeschwerden als Begründung zu etablieren, nicht zur Arbeit zu kommen oder am Tag anders zu arbeiten. So können sich nach und nach Unternehmenskulturen verändern.
Arbeitsunfähig – ohne schlechtes Gewissen
Hering rät Frauen, kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Menstruationsbeschwerden tatsächlich zu einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit führen. Wichtig sei, mit akuten Menstruationsbeschwerden nicht vor einer Krankmeldung zurückzuschrecken. „Und im Gegensatz zum Status Quo in Spanien erhalten sie in dem Fall auch eine Lohnfortzahlung“, sagt die Sozialwissenschaftlerin.
Eine Krankschreibung sei kein Urlaub. In vielen deutschen Unternehmen sei es zudem Usus, dass erst nach einigen Tagen eine offizielle Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fällig wird.
Führungskräfte sensibilisieren
Daneben kann es sich laut Hering lohnen, die eigene Führungskraft für die Thematik zu sensibilisieren. „Das wird jetzt vermutlich nicht mit jedem Chef oder jeder Chefin und in jedem Unternehmen gelingen“, räumt sie ein.
Aber behutsam und über die Zeit könne man hier Überzeugungsarbeit leisten. „Es ist doch in jedem Fall besser für das Unternehmen, wenn eine Mitarbeiterin einen Tag nicht am Schreibtisch sitzt, aber dafür die restlichen Tage im Monat produktiver und motivierter zur Arbeit kommt.“
Flexible Arbeitsstrukturen nutzen
Wer die Möglichkeit hat, kann bei akuten Beschwerden während der Periode auch einen Homeoffice-Tag einlegen. „Arbeitgeber werden hier immer flexibler“, so Hering und seien angesichts des Fachkräftemangels gewillter, auf die Forderungen von Mitarbeitenden einzugehen.
Vielleicht lassen sich Aufgaben in einer zunehmend durch Flexibilität geprägten Arbeitskultur dann erledigen, wenn die Schmerzen nicht so stark ausfallen. Hering empfiehlt zum Beispiel, die Arbeit in kleinere Pakete teilen oder flexibel am Folgetag zu erledigen.
Thema zum Betriebsrat tragen
Wer den eigenen Zyklus sehr genau kennt, kann auf Rat von Hering vorausschauend takten: Zum Beispiel, indem man sich an Tagen, an denen mit den stärksten Beschwerden zu rechnen ist, keine Geschäftsreisen plant oder Präsenzverpflichtungen eingeht.
Nicht zuletzt empfiehlt Hering, den Betriebs- oder Personalrat anzusprechen und das Thema Menstruationsbeschwerden auf deren Agenda zu bringen. „Wenn die Frauen eines Betriebes gemeinsam ihre Interessen vertreten, haben ihre Forderungen mehr Wirkung.“ So könne etwa die Bereitstellung von Hygieneartikeln am Arbeitsplatz ein erster Anfang sein und für Sichtbarkeit sorgen.
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